Nachgefragt: Büro für Leichte Sprache und Barriere·freiheit

Leichte Sprache Logo von Inclusion Europe

Leichte Sprache Logo von Inclusion Europe

Das Hurraki Tagebuch stellt regelmäßig ein
Büro für Leichte Sprache vor.
Heute stellen wir das
Büro für Büro für Leichte Sprache und Barriere·freiheit vor.

Thorsten Lotze vom Büro für Leichte Sprache und Barriere·freiheit
hat auf unsere Fragen geantwortet.

Was bedeutet Leichte Sprache für Sie?

Im Alltag stoßen wir immer wieder auf eine Sprache, die schwer verständlich ist.
Seien es Behördenbriefe, Verträge oder Bedienungsanleitungen – oftmals sind sie beim ersten Lesen kaum zu verstehen.

Dabei ist es in unserer Gesellschaft unverzichtbar, Sprache und Texte zu verstehen, um im täglichen Miteinander selbständig und selbstbewusst leben zu können.
Für Menschen mit Beeinträchtigungen ist das Verstehen von Schrift und Sprache häufig sehr schwer bis unmöglich.

Damit Texte auch für sie verständlich werden, muss Sprache vereinfacht werden.
Dies kann durch eine leichtere Ausdrucksweise, kurze Sätze, große klare Schrift und zusätzliche Erläuterungen durch Bilder und Symbole geschehen.

Eine Voraussetzung für Inklusion ist, dass Menschen mit und ohne Behinderung miteinander kommunizieren können.

Sie brauchen eine gemeinsame Sprache, die barrierefrei ist.

Häufig scheitert das Miteinander schon hier. Endlos lange Sätze, Fremdwörter, unstrukturiertes Kauderwelsch.

Das erschwert allen Menschen das Verstehen.
Die Lösung ist: Leichte Sprache!

Wer schreibt die Texte in Leichter Sprache?

Ich, Thorsten Lotze, bin seit 20 Jahren im Bereich mit Menschen mit Behinderung beschäftigt.

Ich habe 2009 eine Ausbildung mit mehreren Teilen in Mainz bei Susanne Göbel absolviert.

Seit 2010 bin ich im Netzwerk für Leichte Sprache vertreten und tausche mich regelmäßig mit Kollegen aus.

Seit meiner Selbstständigkeit im Jahre 2014 tausche ich mich über jeden Text mit meiner Frau aus.

Diese habe ich geschult und Sie übersetzt Texte mit mir zusammen.

Welche Hilfsmittel benutzten Sie?

Auch wenn es erst witzig klingen mag, aber ich benutze meine Frau als Hilfsmittel.

Bei der Übersetzung hilft zum einen der Austausch mit meiner Frau und zum anderen das laute Lesen.

Zusammen zu überlegen, welche Übersetzung die Beste ist, erhöht die Qualität eines Textes.

Wie werden die Texte auf Verständlichkeit geprüft?

Meinen Auftraggebern garantiere ich immer eine Prüfung der Texte von mindestens 4 ausgebildeten Prüfern der Leichten Sprache.

Diese 4 Prüfer haben unterschiedliche kognitive Stände und Einschränkungen.
Je nach Zielgruppe ist die Gewichtung der Meinung des Prüfers aus der Zielgruppe höher.

Auf Wunsch wird auch in der Zielgruppe geprüft.

Für wen schreiben Sie Texte?

Meine Kunden kommen aus sehr unterschiedlichen Bereichen.
Zum Beispiel:

  • Agentur für Erwachsenen- und Weiterbildung des Landes Niedersachsen
  • Aquazoo Löbbecke Museum der Landeshauptstadt Düsseldorf
  • Backhaus Kinder- & Jugendhilfe
  • Bersenbrücker Gemeinnützige Werkstätten GmbH
  • Büro für Chancengleichheit und Vielfalt der Landeshauptstadt Potsdam
  • Deutsche UNESCO Kommission
  • Einfache Sprache Schweiz
  • Ludwig-Windhorst-Haus
  • Osnabrück Inklusiv
  • Staatskanzlei Rheinland-Pfalz
  • Stadtwerke Osnabrück
  • Universität Bielefeld
  • Uniklinikum Jena

Was kostet ein Text in Leichter Sprache?

Eine Seite mit 1.800 Zeichen incl. Leerzeichen kostet ca. 120 €.

Welchen Text sollte es in Zukunft unbedingt auch in Leichter Sprache geben?

Natürlich jeder Text, der für die Zielgruppen unverständlich ist.
Viel wichtiger finde ich das Bewusstsein für Sprachschwierigkeiten in der Gesellschaft zu erhöhen.
So werden immer mehr Menschen die Erforderlichkeit der Leichten Sprache erkennen.

Hier geht es zum Büro für Leichte Sprache und Barriere·freiheit:
www.lotze-sprache.de

Das ist die Adresse vom Büro für Leichte Sprache und Barriere·freiheit:
Süntelstr. 32
49088 Osnabrück