Nachgefragt: Büro für Leichte Sprache: win – wortlos integriert

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Das Hurraki Tagebuch stellt regelmäßig ein
Büro für Leichte Sprache vor.
Heute stellen wir das
Büro für Leichte Sprache win – wortlos integriert vor.

Katharina Dellai-Schöbi vom Büro für Leichte Sprache win – wortlos integriert
hat (nicht) auf unsere Fragen geantwortet.

Was bedeutet Leichte Sprache für Sie?

Leichte Sprache ist eine von verschiedenen Möglichkeiten, Kommunikationsbarrieren abzubauen. Mit Leichter Sprache wird ein geschriebener oder ein gesprochener Text möglichst vielen Menschen zugänglich – und diesen dadurch mehr Teilhabe ermöglicht.

Wer schreibt die Texte in Leichter Sprache?

Ich schreibe die Texte in Leichter Sprache selbst. Ich komme ursprünglich aus einem ganz anderen Bereich: Ich bin Biologin und arbeite seit 15 Jahren als freischaffende Wissenschaftsjournalistin. Mein Büro win – wortlosintegriert.ch habe ich erst im Herbst 2019 gegründet. Zusätzlich zur Leichten Sprache möchte ich auch die Kommunikation mit Hilfe von Symbolen im öffentlichen und kulturellen Leben verankern. In diesem Bereich arbeite ich mit dem Autismusverlag St. Gallen zusammen.

Welche Hilfsmittel benutzten Sie?

Ich orientiere mich an den Regeln der Forschungsstelle Leichte Sprache der Universität Hildesheim. Selbstverständlich schlage ich ab und zu auch verschiedene Wörterbücher auf, unter anderem Hurraki.

Wie werden die Texte auf Verständlichkeit geprüft?

Da mein Büro noch sehr jung ist, konnte ich bisher noch keine Texte auf ihre Verständlichkeit prüfen lassen. In den letzten Monaten hat die Behindertenorganisation RHYBOOT in Altstätten (Schweiz) aber eine Prüfergruppe zusammengestellt. Sobald die Corona-Krise vorbei ist, werde ich Texte von dieser Gruppe prüfen lassen.

Für wen schreiben Sie Texte?

Bisher habe ich Texte in Leichter Sprache für ein Museum, für eine Behindertenorganisation und für die Pfadi trotz allem (eine für Jugendliche mit Behinderung ausgerichtete Gruppe der Pfadfinder) übersetzt.

Was kostet ein Text in Leichter Sprache?

Das hängt von der Länge des Textes und seinem Schwierigkeitsgrad ab. Wird der Text von der Prüfergruppe übersetzt, fallen zusätzliche Kosten für den Lohn der Prüfer an.

Welchen Text sollte es in Zukunft unbedingt auch in Leichter Sprache geben?

Bei dieser Frage denke ich an keinen bestimmten Text. Vielmehr sollte es all jene Texte in Leichter Sprache geben, die von möglichst vielen Interessengruppen verstanden werden sollten. Es macht keinen Sinn, einfach alle Texte in Leichte Sprache zu übersetzen. Es ist wichtig, sich zu überlegen, wer den Text lesen oder hören – beziehungsweise verstehen – soll. Gehören zu diesen Personen auch solche, die Mühe haben, den Text zu verstehen, sollte der Text in Leichte Sprache umgeschrieben werden.

Hier geht es zum Büro für Leichte Sprache win – wortlos integriert:
https://www.wortlosintegriert.ch/

Das ist die Adresse vom Büro für Leichte Sprache win – wortlos integriert:
Erlenweg 17
CH-9450 Altstätten