Nachgefragt: Leichte Sprache simultan

Leichte Sprache Logo von Inclusion Europe

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Das Hurraki Tagebuch stellt jede Woche ein
Büro für Leichte Sprache vor.
Heute stellen wir
Leichte Sprache simultan vor.

Anne Leichtfuß von Leichte Sprache simultan
hat auf unsere Fragen geantwortet.

Was bedeutet Leichte Sprache für Sie?

Leichte Sprache bedeutet für mich: Sprache, die jeder versteht. 
Auch schwierige Dinge können in leichter Sprache erklärt werden.
Man muss es nur gut machen.
Wichtig finde ich, dass sich leichte Sprache nicht wie Kinder-Sprache anhört.

Wer schreibt die Texte in Leichter Sprache?

Ich schreibe die Texte. 

Welche Hilfsmittel benutzten Sie?

Ich schreibe am Computer. 

Das ist sehr praktisch.

Manchmal muss ich ein Wort nachschauen.

Wenn ich die Bedeutung nicht genau kenne.

Oder eine Idee brauche, wie ich es gut beschreiben kann.

Das mache ich dann im Internet. Oder in einem Lexikon.

Ich habe auch zwei Bücher über leichte Sprache.

Ein Wörterbuch.

Und eins mit den Regeln.

Aber die brauche ich selten.

Meistens brauche ich nur meinen Kopf.

Ich muss gut konzentriert sein beim Schreiben.

Dabei helfen mir manchmal Kaffee und Schokolade.

So ist es, wenn ich Texte in leichter Sprache schreibe.
Manchmal spreche ich auch Texte in leichter Sprache.

Ich übersetze, was jemand anderes sagt.

Zum Beispiel einen Vortrag.

Oder Gespräche bei einer Konferenz.

Dann habe ich Kopfhörer auf.

Darüber höre ich, was der Sprecher oder die Sprecherin sagt.

Das übersetze ich dann in leichte Sprache.

Die Übersetzung spreche ich in ein Mikrofon.

Und Menschen im Publikum können den Text in leichter Sprache hören.

Sie haben auch Kopfhörer auf. 

Das passiert alles gleichzeitig.

Dafür ist viel Technik notwendig.

Und ich brauche einen Block und einen Stift.

Damit ich mir Notizen machen kann.

Wie werden die Texte auf Verständlichkeit geprüft?

Ich habe Glück: 

Ich habe viele Kolleginnen und Kollegen, die gute Tester sind.

Sie schreiben für eine Zeitschrift, den Ohrenkuss.

Alle Menschen, die dort Texte schreiben, haben das Down-Syndrom.

Sie brauchen Texte in leichter Sprache. 

Sie lesen Texte, die ich schreibe.

Dann sagen sie: Ich habe alles verstanden.

Oder: Der Text war zu lang.
Mach ihn kürzer!
Sie sagen mir, wie lange sie gebraucht haben, um den Text zu lesen.

Ob sie dabei Hilfe gebraucht haben.

Was sie gut finden.

Und was sie ändern würden.

Manchmal sprechen wir darüber.

Manchmal schicken sie mir eine E-Mail dazu.

Für wen schreiben Sie Texte?

Ich arbeite beim Bundesverband für Körper- und mehrfachbehinderte Menschen
Das ist ein Verein in Düsseldorf.
Dort mache ich eine Zeitschrift. 
Sie heißt Fritz & Frida.
Die Texte darin sind in einfacher Sprache.
Manche Texte schreiben die Leserinnen und Leser.
Manche Texte schreibe ich.
Oder ich schreibe Texte für die Internet-Seite.

Außerdem arbeite ich bei Ohrenkuss.
Das ist ein Magazin, eine Zeitschrift. 
Auch da schreibe ich Texte in leichter Sprache.
Für die Autorinnen und Autoren.
Oder für die Internet-Seite.

In diesen beiden Jobs arbeite ich jede Woche.
Dann gibt es noch andere Projekte.
Manchmal längere und manchmal kurze.
Das ist spannend. 
Ich war zum Beispiel bei einem Festival in Berlin.
Da ging es um Theater.
Das Festival heißt No Limits Festival.
Da habe ich das Programm in leichte Sprache übersetzt.
Und es waren viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler da.
Aus vielen verschiedenen Ländern.
Sie haben über das Theater gesprochen.
Und diskutiert.
Ich habe übersetzt, was sie gesagt haben.
Damit alle die Vorträge verstehen konnten.
Das hat mir großen Spaß gemacht.
Es war ein Abenteuer!

Was kostet ein Text in Leichter Sprache?

Das ist ganz unterschiedlich.
Es kommt darauf an, wie lang der Text ist.
Wie lange es dauert, ihn zu übersetzen.
Und wie lange die Test-Leserinnen und Test-Leser brauchen, um ihn zu verstehen.
Manche Texte machen viel Arbeit beim Übersetzen.
Dann kosten sie mehr Geld.
Manche Texte kann man schnell und einfach übersetzen.
Das kostet dann weniger Geld.

Welchen Text sollte es in Zukunft unbedingt auch in Leichter Sprache geben?

Das finde ich eine gute Frage!
Ich finde: Vor allem Texte, die Spaß machen! 
Es gibt viele Texte in leichter Sprache über Politik.
Oder über Inklusion.
Das ist wichtig.
Weil dann alle mitreden können.
Aber ich finde, es muss auch Texte geben, die Spaß machen beim Lesen.
Worüber? Das ist für jeden unterschiedlich.
Zum Beispiel über Musik von Rihanna.
Über die Liebe.
Darüber, wie man Facebook benutzt.
Über Kunst.
Solche Texte möchte ich schreiben.

Hier geht es zu Leichte Sprache simultan:
www.leichte-sprache-simultan.de