Nachgefragt: Prof. Dr. Christiane Maaß

Prof. Dr. Christiane Maaß arbeitet an der Universität in Hildesheim.
Dort gibt es verschiedene Projekte zum Thema Leichte Sprache.

Frau Prof. Dr. Maaß,
was bedeutet Leichte Sprache für Sie?

Leichte Sprache bedeutet für mich:
Fast alle Menschen können die Sprache verstehen.
Fast alle Menschen können Texte in Leichter Sprache lesen.
Leichte Sprache ist wichtig.
Alle Menschen sollen Informationen verstehen können.

Ich bin Wissenschaftlerin.
Ich interessiere mich sehr für Leichte Sprache.
Für die Regeln von Leichter Sprache.
Und wie Menschen die Regeln benutzen sollen.
Und wie Menschen in Leichte Sprache übersetzen lernen.
Und wie man besonders schwierige Texte in Leichte Sprache übersetzt.

Wer schreibt die Texte in Leichter Sprache?

Ich arbeite an der Universität in Hildesheim.
Meine Studenten lernen in Leichte Sprache übersetzen.
Meine Studenten übersetzen die Texte.
Und meine Mitarbeiter übersetzen die Texte.
Und ich übersetze manchmal die Texte.

Wir haben auch Prüfer für unsere Texte.
Unsere Prüfer sind gehörlos.
Sie können nicht hören.
Gehörlose brauchen auch Texte in Leichter Sprache.
Wir arbeiten sehr gern mit unseren gehörlosen Prüfern.

Welche Hilfsmittel benutzten Sie?

Wir benutzen Computer.
Und wir benutzen das Internet.
Und wir benutzen Wörter·bücher.
Und wir sprechen viel mit den Auftrag·gebern.
Wir fragen die Auftrag·geber:
Was bedeuten die schweren Wörter im Text?
Welche Stellen sind am wichtigsten im Text?

Für wen schreiben Sie Texte?

Manche Menschen können nicht gut lesen.
Manche Menschen haben Probleme mit schwierigen Texten.
Manche Texte sind besonders schwierig.
Fast alle Menschen können Leichte Sprache lesen.
Darum hilft Leichte Sprache vielen Menschen.
Leichte Sprache hilft Menschen mit Behinderung.
Und Menschen ohne Behinderung.
Ich glaube:
Für alle schweren Texte muss es eine Übersetzung in Leichte Sprache geben.
Dann können die Menschen selbst lesen.
Und dann können die Menschen selbst entscheiden.

Was kostet ein Text in Leichter Sprache?

Manche Texte haben viele Wörter.
Und manche Texte haben wenige Wörter.
Manche Texte sind sehr schwer.
Dann dauert das Übersetzen lang.
Das schwere Wort ist: Aufwand.
Zum Beispiel:
Ein Text ist lang.
Und ein Text ist schwer.
Dann ist es viel Aufwand.
Dann kostet das Übersetzen mehr.
Oder ein Text ist leicht.
Dann kostet das Übersetzen weniger.
Man muss den Text ansehen.
Dann weiß man:
Dieser Text ist schwer.
Die Übersetzung von dem Text ist teuer.
Oder:
Dieser Text ist leicht.
Die Übersetzung von dem Text ist nicht so teuer.
Das schwere Wort ist: aufwands·abhängig.

Welchen Text sollte es in Zukunft unbedingt auch in Leichter Sprache geben?

In Zukunft soll es mehr Texte geben.
Texte mit Informationen sind besonders wichtig.
Alle Informationen müssen in Leichte Sprache übersetzt werden.
Ich wünsche mir auch lustige Texte in Leichter Sprache.
Und traurige Texte.
Und schöne Texte.
Zum Beispiel Märchen.
Wir übersetzen jetzt Märchen in Leichte Sprache.
Menschen sollen Spaß am Lesen haben.

Vielen Dank für Ihre Antworten Frau Prof. Dr. Maaß.

Zur Person:
Prof. Dr. Christiane Maaß areitet an der Universität Hildesheim.
Die Universität forscht zum Thema Leichte Sprache.
Dazu gibt es verschiedene Projekte.
Zum Beispiel:
Übersetzung von Justiztexten in Leichte Sprache.
Darüber gibt es auch einen Artikel im Hurraki Tagebuch.
Siehe: Leichte Sprache in der Justiz

Hier geht es zur Internetseite von Prof. Dr. Christiane Maaß:
www.christiane-maass.de

Hier geht es zur Internetseite der Universität Hildesheim:
www.uni-hildesheim.de/leichtesprache/